ManyPod

Was bringt Fluctoplasma? Widersprüche im postmigrantischen Kulturbetrieb

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In dieser Folge ist der ManyPod zu Besuch beim Fluctoplasma-Festival in Hamburg und spricht mit dem Kurator und Leiter **Dan Thy Nguyen** über das ehrgeizige Projekt, über 80 Künstler*innen, Kulturschaffende, Aktivist*innen, Betroffene von rassistischer Gewalt oder antirassistische Kollektive zu versammeln, die aus einer migrantischen, nicht weißen Perspektive auf zahllosen Panels, Workshops, Konzerten, Podcasts, Filmen und anderen Formaten ihre Arbeit eingebracht haben. Wir zogen Bilanz und sprachen über antirassistisches und gerechtes Kuratieren, über die Widersprüche im postmigrantischen Kunstbetrieb, aber auch über Fallstricke von falscher Empowerment- und Identitätspolitik und der Gefahr der Schaffung einer migrantischen Anerkennungs- und Kunstelite.

Dan Thy Nguyen ist freier Theaterregisseur, Schauspieler, Schriftsteller und Sänger in Hamburg. Er arbeitete an diversen Produktionen u.a. auf Kampnagel, dem Mousonturm Frankfurt, der Freien Akademie der Künste Hamburg und an der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. 2014 entwickelte und produzierte er das Theaterstück „Sonnenblumenhaus“ über das Pogrom von Rostock -Lichtenhagen. Seit 2020 leitet er mit seiner Produktionsfirma Studio Marshmallow das Hamburger Festival "fluctoplasma - 96h Kunst Diskurs Diversität". Außerdem ist er stellvertretender Vorstand der LAG Kinder- und Jugendkultur Hamburg.

Links:
Festivalseite Fluctoplasma: https://www.fluctoplasma.com

Text von Dan thy Nguyen: Eine geteilte Community. Kalter Krieg, Mauerfall und die vietnamesische Migrationsgeschichte: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/Erinnern_stoeren/15_eine_geteilte_Comunity.pdf), in: Lierke; Perinelli (Hrsg.): Erinnern stören. Der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive. Berlin 2020.

Podcast Das Sonnenblumenhaus: https://www.rosalux.de/news/id/43068/das-sonnenblumenhaus) Hörspiel von Dan Thy Nguyen verarbeitet die Sicht der Überlebenden des rassistische Pogroms in Rostock-Lichtenhagen.

10 Jahre Selbstenttarnung NSU – Kein Schlussstrich!

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In dieser Folge geht es um den 10. Jahrestag der sogenannten Selbstenttarnung der neonazistischen Terrorgruppe NSU am 4. November 2011. Obwohl das Gerichtsverfahren abgeschlossen und zahlreiche Untersuchungsausschüsse ihre Arbeit getan haben, sagen die Angehörigen der Opfer und viele solidarische Initiativen, dass der NSU bis heute nicht aufgeklärt wurde und es keine Gerechtigkeit gab. ManyPod hat die vielen Stimmen rund um die Selbstenttarnung versammelt, spricht über die Verstricktung der Behörden, die systematische Opfer-Täter-Umkehr, das gesellschaftliche Schweigen zum strukturellen Rassismus und lässt die Familienangehörigen zu Wort kommen.

Linkliste mit weiterführenden Informationen:

Websites:

Offener Prozess https://offener-prozess.de/

Demonstration «Kein 10. Opfer!» https://www.youtube.com/watch?v=ILTB-TPC7RY

Tribunal «NSU-Komplex auflösen», https://www.facebook.com/nsutribunal

Initiative 6. April https://initiative6april.wordpress.com/

Gedenken Mölln 1992, https://gedenkenmoelln1992.wordpress.com/2016/10/26/reclaim-and-remember-das-konzert/

Initiative 19. Februar Hanau, https://19feb-hanau.org/

NSU-Monologe, https://buehne-fuer-menschenrechte.de/nsu-monologe/

Publikationen:

Anklageschrift des Tribunal «NSU-Komplex auflösen»
Dostluk Sineması: Von Mauerfall bis Nagelbombe. Von Mauerfall bis Nagelbombe – Der NSU-Anschlag auf die Kölner Keupstraße im Kontext der Pogrome und Anschläge der neunziger Jahre. 2014.
Markus Mohr; Daniel Roth: Stärkere Strahlkraft. Wahrheit und Lüge in den polizeilichen Ermittlungen im NSU-Komplex 2000-2011. 2021.
Semiya Şimşek: Schmerzliche Heimat. Deutschland und der Mord an meinem Vater. 2013.
Alle Beiträge der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum NSU finden Sie auch in unserem Dossier NSU-Komplex

Feminist Refugee Struggle Against the Lager System (English)

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Manypod - The podcast for the society of the many

Despite all the scandals and protests of recent years, the situation in German refugee camps is still characterized by racism, harassment, untenable living conditions and sickening hygiene, as well as the permanent fear of nighttime deportations – especially for women. With the Corona pandemic, this inhumane situation has once again become extremely aggravated. Elizabeth Ngari has been fighting the camp system for almost 20 years with the group Women in Exile. In conversation with ManyPod, she reports on the current situation and the resistance of women refugees in the camps against their disenfranchisement under the conditions of Corona.

Trotz aller Skandale und Proteste der letzten Jahre ist die Situation in deutschen Flüchtlingslagern nach wie vor geprägt von Rassismus, Schikanen, unhaltbaren Lebensbedingungen und krankmachender Hygiene sowie der ständigen Angst vor nächtlichen Abschiebungen - vor allem für Frauen. Mit der Corona-Pandemie hat sich diese unmenschliche Situation noch einmal extrem verschärft. Elizabeth Ngari kämpft seit fast 20 Jahren mit der Gruppe Women in Exile gegen das Lagersystem. Im Gespräch mit ManyPod berichtet sie über die aktuelle Situation und den Widerstand von Flüchtlingsfrauen in den Lagern gegen ihre Entrechtung unter den Bedingungen von Corona.

Linkliste:
[Women in Exile](https://www.women-in-exile.net/)
[Women in Exile Tour 2021](https://cooperativa-film.de/women-in-exile-tour-2021-bremen-fight-for-maternal-rights/)
[International Women Space](https://iwspace.de/)

Die Migrant*innenquote: Chancengleichheit, Integration oder Diversity Management?

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Viele migrantische Organisationen fordern schon lange mehr Diversität im öffentlichen Dienst. Im Berliner Senat kommt nun von der Linken ein Vorschlag für die Erneuerung des Partizipationsgesetzes, in dem es ursprünglich auch um die Frage einer verbindlichen Quotierung von Menschen mit Migrationsbiografien ging. Ob eine solche Quote neben Chancengleichheit auch zu einem Abbau von strukturellem Rassismus führen kann, diskutiert der ManyPod mit Elke Breitenbach, Elif Eralp und Gün Tank und vielen O-Tönen von BPoC-Aktivist*innen.

Jüdische Perspektiven auf rechten Terror und solidarische Allianzen

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Massimo Perinelli präsentiert ManyPod, den Podcast der Gesellschaft der Vielen.

Diese Folge ist der zweite Teil der ManyPod-Folge #9: Multidirektionales Erinnern gegen Rassismus und Antisemitismus.

In der postmigrantischen Erinnerungsarbeit erscheint die jüdische Position immer wieder als Leerstelle, sei es in der Arbeit zum NSU-Komplex oder der Begehung des 8. Mai als „Tag des Zorns“. Mit Naomi Henkel-Gümbel, einer angehenden Rabbinerin und Überlebenden des Anschlags auf die Synagoge in Halle 2019, und mit Hannah Peaceman, Mitherausgeberin der Zeitschrift Jalta, sprechen wir über neue multidirektionale Selbstverständlichkeiten in der solidarischen Arbeit nach den Anschlägen von Hanau und Halle.

Multidirektionales Erinnern gegen Rassismus und Antisemitismus

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Massimo Perinelli präsentiert ManyPod, den Podcast der Gesellschaft der Vielen.

Zu Gast in dieser Folge ist der Holocaust-Erinnerungsforscher Michael Rothberg. Gemeinsamen mit Sina Arnold als Co-Host sprechen wir mit ihm über das Potenzial multidirektionalen Erinnerns für solidarische Praktiken. Wie können lebendige Zeugnisse aus mehreren Jahrzehnten nicht nur von Exklusion und Verfolgung, sondern auch von den kollektiven Kämpfen um Anerkennung und Lebensweisen dem Vergessenmachen entrissen und neue gemeinsame Sprechorte geschaffen werden? Und was bedeutet die Erinnerung an den Holocaust in einer postmigrantischen Gesellschaft?

Michael Rothberg ist Professor für Englische und vergleichende Literaturwissenschaft und Inhaber des Samuel Goetz Lehrstuhls für Holocaust Studies an der University of California Los Angeles. Sein Buch „Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung“ ist dieser Tage auf Deutsch erschienen.

Sina Arnold ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin sowie am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Sie arbeitet u.a. zu aktuellem Antisemitismus in Deutschland und den USA und zu Erinnerungspolitik in der postmigrantischen Gesellschaft.

Aufstand der Trauer

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Massimo Perinelli präsentiert ManyPod, den Podcast für die Gesellschaft der Vielen.

Zu Gast in der achten Folge von ManyPod sind die aktivistischen Kulturschaffenden Miriam Schickler und Ulf Aminde. Mit ihnen spricht Massimo über historische und aktuelle Formen des Erinnerns von Betroffenen von rassistischer und antisemitischer Gewalt und darüber, dass Aufforderungen wie #saytheirnames der Initiative 19. Februar Hanau, «Reclaim & Remember» von Ibrahim Arslan, «Umbenennung der Holländischen Straße in Halitstraße» der Familie Yozgat in Kassel oder die Parole «Keupstraße ist überall» nicht nur die Opfer dem Vergessen entreißen, sondern für eine andere Gesellschaft kämpfen, in der solche Taten nicht mehr möglich sind.

Miriam Schickler ist Klangkünstlerin und entwickelt intersektionale Audiowalks im urbanen Raum des Er- und Entinnerns.

Ulf Aminde hat das Mahnmal «Herkesin Meydanı - Platz für alle» zum Nagelbombenanschlag auf der Keupstraße entwickelt und kämpft mit den Menschen vor Ort für dessen Realisierung.

Linke Perspektiven auf Antisemitismus

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Massimo Perinelli präsentiert ManyPod, den Podcast für die Gesellschaft der Vielen.

Der ManyPod geht ins Gespräch mit Anne Goldenbogen und Sarah Kleinmann, den Autorinnen der neuen Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung, über ihre Erkenntnisse zur aktuellen Situation des Antisemitismus in der deutschen und europäischen Gesellschaft. Mit dabei ist Florian Weis, langjähriger Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der über Strategien aber auch Leerstellen der Stiftung im Kampf gegen Antisemitismus spricht.

Anne Goldenbogen ist Projektleiterin für politische Bildung gegen Antisemitismus bei der KIGA und im Verein Bildung im Widerspruch tätig.

Sarah Kleinmann ist Wissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus, Antisemitismus und Antiziganismus und Mitarbeiterin in der Kommission zu Antiziganismus am Deutschen Institut für Menschenrechte.

Florian Weis ist langjähriger Mitarbeiter und ehemaliger Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Stiftung und koordiniert dort den Arbeitskreis Antisemitismus.

Asmaras World e.V.

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Vincent Bababoutilabo und Massimo Perinelli präsentieren ManyPod, den Podcast für die Gesellschaft der Vielen.

Im ManyPod #6 sprechen sie mit einer Mitbegründerin von Asmaras World e.V. Der Verein ist eine Anlaufstelle von und für Geflüchtete, berät sowie unterstützt in jeglichen Fragen und Herausforderungen seit 2015.

Links: https://asmaras-world.de/
Musik: Rosa Shakur – Anti Racist Jedi Knight

Alle heißt Alle!

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Wir sprechen mit Till Küster von medico international und Miriam Younes aus dem Regionalbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Beirut über Migration, Revolution und Koloniale Politik im Libanon im Moment der Katastrophe.

Über diesen Podcast

ManyPod - der Podcast für die Gesellschaft der Vielen

Von und mit Massimo Perinelli.

The Umvolkung is finally here! Der ManyPod ist ein Gesprächs-Podcast, der euch die Kämpfe der Migration um die Ohren hauen möchte. Wir unterhalten uns mit Freund*innen und Genoss*innen aus der Bewegung, der Wissenschaft, Kultur und Politik darüber, wie wir die Verhältnisse zum Tanzen bringen können.

von und mit Massimo Perinelli

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